Lösungsorientierte Begutachtung

Scheidung, Trennung, Sorgerecht, Umgangsrecht: VIA bietet lösungsorientierte Begutachtungen zu Fragestellungen des Familiengerichts bei (hoch)strittigen Elternkonflikten.

Beratung und Mediation sind als frühes Angebot „gerichtsfern“ und setzen die Bereitschaft der Eltern zur Kooperation voraus. Sind Kinder erst einmal zwischen die Fronten der gegensätzlichen Elternpositionen geraten und alle Möglichkeiten der Beratung und Mediation ausgeschöpft, droht als ultima ratio in hochstrittigen Konflikten die gerichtliche Entscheidung. Das Gericht kann ein Gutachten in Auftrag geben. Hier gibt es zwei Wege: das klassische Gutachten als reine Entscheidungshilfe für den Richter – oder die lösungsorientierte Begutachtung, die den Eltern eine letzte Möglichkeit zur außergerichtlichen Einigung einräumt.

Anders als die klassische Begutachtung eröffnet die lösungsorientierte Begutachtung einen großen Spielraum der Intervention. Der Sachverständige hat vom Gericht den Auftrag der persönlichen Auseinandersetzung mit den Eltern – stets mit dem Ziel einer Einigung. Der lösungsorientierte Gutachter ist kein „unabhängiger Beobachter, der draußen bleibt“ und nur die auf den ersten Blick sichtbaren Informationen für eine gerichtliche Entscheidung sammelt. Der lösungsorientierte Gutachter ist vor allem ein Handelnder, der seine Wahrnehmungen einerseits der Not und andererseits der Ressourcen der Eltern (und der sie beeinflussenden Personenkreise) im Sinne einer Lösung für die Beteiligten einsetzt. Seine Autorisierung durch das Familiengericht ermöglicht ihm eine unterstützende und die Eltern konstruktiv konfrontierende Arbeit.

Lösungsorientierte Begutachtung ist systemisch, d.h. wir betrachten die individuellen Beiträge des jeweiligen Elternteils unter dem Aspekt der Wechselseitigkeit, die im besten Fall zum Gelingen einer tragfähigen Eltern-Kooperation führt. Selbst ein Minimalkonsens macht einen großen Unterschied zum Eltenkrieg.

Außer unserem Blick auf die Eltern, die im Leben ihres Kindes die zentrale Rolle für die Versorgung und Identitätsentwicklung spielen, gilt unsere Aufmerksamkeit auch anderen „Mitspielern“ des Systems. Auch die Beiträge anderer Beteiligten im „Hinterland“ sind für uns bedeutsam. Es ist entscheidend zu wissen, wer eine konstruktive Rolle im Sinne einer Deeskalation des (Eltern)Konflikts spielt und wer Öl ins Feuer des (Eltern)Konflikts gießt und damit die Eskalation weiter anheizt.